SG Orken-Noithausen 1911/19 e.V. in Grevenbroich

Die Geschichte des Bendsportparks

Auszüge aus der Festschrift zum 100. Vereinsjubiläum

Die Heimspielstätte der SG Orken-Noithausen hieß in den frühen Jahren der Vereinsgeschichte „Bendkampfbahn“.

Der ursprüngliche Platz lag hinter der damaligen Firma Fiebriger und die Hans-Winzern-Halle war natürlich noch nicht gebaut. Bevor es zum Umbau der „Bendkampfbahn“ kam, hatte der Sportplatz schon bewegte Zeiten hinter sich. Den ersten Weltkrieg von 1914 –1918 hatte der Sportplatz unbeschadet überstanden. Beim zweiten Weltkrieg von 1939 – 1945 sah dies allerdings ganz anders aus. Aufgrund der Nähe zur Eisenbahnlinie gingen auch etliche Bomben auf unserem Sportplatz nieder und hinterließen dort gewaltige Krater.

Um nach dem zweiten Weltkrieg beim FC Orken wieder mit Fußball beginnen zu können, musste man sich einen Ausweichplatz suchen. Dieser wurde am Gierather Weg auf der Wiese des Bauern Schauten gefunden und notdürftig hergerichtet. So konnte man ab

1947 wieder mit dem Fußballspielen beginnen. Parallel zu dieser Zeit haben die Mitglieder die Bombentrichter des alten Geländes zugeschüttet und auf dem jetzigen Gelände eine Rasenfläche aufbereitet. Ab 1951 hat man an alter Wirkungsstätte mit dem Fußball wieder angefangen, ehe Ende der 1950er Jahre umfangreiche Umbauarbeiten vorgenommen wurden. Die Spiele des FC wurden in dieser Zeit überwiegend auf dem durchaus überlasteten Sportplatz in Noithausen ausgetragen. Mit viel Mühe und einem großen Kostenaufwand ist inzwischen in der Kreisstadt eine neue, schöne Sportanlage geschaffen worden: Die neue Orkener Bendkampfbahn am Türling.

Die feierliche Einweihung erfolgte am 16. Juni 1960. Unter anderem fand ein Fußballspiel zwischen dem FC Orken und TuS Grevenbroich statt sowie Darbietungen des Turnvereins leiteten das Programm ein. Vom 22. bis 30. Juni folgt eine Sportwoche mit Fußballturnier, Sportlerball, Auswahl- und Jugendspielen aller Klassen und weiteren Darbietungen des TV Orken während der Halbzeit.

Rund 30 Jahre nachdem der erste Umbau der „Bendkampfbahn“ abgeschlossen war, begann man mit den Überlegungen und Planungen eines weiteren Umbaus der gesamten Sportanlage. Nachdem 1974 die Fusion zwischen dem FC Orken und BC Noithausen besiegelt war, begann der damalige Vorstand der neu gegründeten „SG Orken-Noithausen“ bereits Anfang der 1990er Jahre sich mit den erforderlichen Voraussetzungen zu beschäftigen.

So gab es bei der Planung unendlich scheinende Diskussionen mit dem Bürgermeister (Theo Hoer – CDU), Sportamt, Bauamt, Ordnungsamt sowie der Bezirksregierung in Düsseldorf. Außerdem stand noch die Frage im Raum „Wie soll der Umbau finanziert werden?“. Hier kam man zur Erkenntnis, dass dies nur durch den Verkauf des Sportplatzes in Noithausen zu verwirklichen ist. Da betrat dann der damalige, für Noithausen zuständige Ratsherr, die Bühne des Geschehens. Durch Gutachten und sonstigen Einwände versuchte er den Verkauf des Geländes an der Grabenstraße zu verhindern. So stand die Verwirklichung des Projektes mehrfach auf der Kippe und es gab jede Woche ein neues Gerücht hinsichtlich des Umbaus.

Aber dann endlich, nachdem im Jahr 1994 der Bauantrag gestellt wurde, kam im Juli 1996 die Baugenehmigung. Der Umbau beinhaltete zwei Abschnitte; 1. Umbau des Vereinsheims (durch Eigenleistung und Zuschuss von Landesmitteln) und 2. Neubau des Sportplatzes mit Kunstrasen (finanziert durch den Verkauf Sportplatz Noithausen).

Noch im selben Monat, begann man unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Wolfgang Alms, dem hier an dieser Stelle für sein großes Engagement nicht genug gedankt werden kann, in Eigenleistung mit den Abbrucharbeiten der damaligen Hausmeisterwohnung.

Alle Arbeiten, im und um das Vereinsheim, wurden von Wolfgang Alms penibel dokumentiert und mit städtischen und Landesmitteln unterstützt. Was aber noch erwähnenswerter ist, ist die Tatsache, dass Mitglieder, Freunde, Gönner, Jugend- und Seniorenvorstand mehr als 3.500 Stunden in Eigenleistung erbracht haben. Auch die Unterstützung der befreundeten Unternehmen war enorm.

Während der gesamten Bauzeit machte keiner großes Aufhaben von seiner Leistung und es wäre nicht fair einzelne zu nennen, denn alle packten an. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, denn einer ist auf Grund seiner beruflichen Erfahrung und seines Engagements hervor zu heben. Besonders beim Aushub der 5 Meter tiefen Fundamente für die Terrasse, wäre ohne Norbert (Baumann) Hoffmann nichts gegangen.

 

Aufgrund der tatkräftigen Unterstützung vieler Hände, waren Teilbereiche bereits 1997/1998 fertig, andere Arbeiten zögerten sich bis Februar 1999 hinaus. Die komplette Endabnahme des Vereinsheims, erfolgte auch im Februar 1999, ohne Beanstandungen.

Das Fazit von Wolfgang Alms – Selbst ist der Verein und in Staub und Dreck hat man ein neues „Wir- Gefühl“ gefunden.

Anfang 2002 wurde mit Phase 2 begonnen, dem Neubau des Sportplatzes. Während der gesamt Bauphase, musste das Training und die Spiele der laufenden Saison in Elfgen (für die Jugend) und Gustorf (für die Senioren) ausgetragen werden. Hier muss man den benachbarten Vereinen für die damalige Unterstützung danken.

Bei der Neugestaltung des Kunstrasenplatzes und der Außenanlage, war neben der zuvor erwähnten Eigenleistung überwiegend großes Gerät gefordert. So mussten hier umfangreiche Erdarbeiten bewältigt werden. Die Dränage und die Schaffung des Untergrundes für die Kunstrasenfläche, erforderte ein hohes Maß an Präzision.

Für die Ausführung der Arbeiten wurden durch die Stadt Grevenbroich verschiedene Fachunternehmen beauftragt. Ferner mussten neue Gräben für Strom (Flutlicht) und Bewässerung rund um den Platz ausgehoben werden, was zum Teil wieder durch Eigenleistung der Mitglieder und Helfer erledigt werden musste.

Am 18.12.2002 war es dann endlich soweit. Die feierliche Übergabe der Sportanlage, die in „Bendsportpark“ umbenannt wurde, erfolgte durch Vertreter der Stadt und mit dem kirchlichen Segen an die SG Orken-Noithausen.

Im Juni 2017 hat die Stadtverwaltung Grevenbroich das Gelände wegen eines Verdachts auf mehrere Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg komplett gesperrt. Bei den Sondierungsarbeiten bestätigte sich der Verdacht und es konnten drei jeweils 250 Kilogramm schwere Bomben gefunden werden, wodurch die geplante Sanierung des Kunstrasenplatzes zeitlich nach vorne gezogen wurde. Während der Umbauphase fand der Trainings- und Spielbetrieb für die Senioren auf der Anlage des SV RW Elfgen und für die Junioren auf der Anlage der SpVg Gustorf/Gindorf statt. Auch an dieser Stelle nochmal ein Dankeschön für die Unterstützung an die beiden Nachbarvereine.